Um den Energiebedarf der Elektrobusse, welche hauptsächlich nachts in den Betriebspausen geladen werden zu decken, musste die gesamte Strominfrastruktur neu gedacht werden. Dazu wurde eine Übergabestation errichtet, diese kann eine Leistung von bis zu 8,5 Megawatt übertragen um den Energiebedarf von bis zu 10 Megawattstunden pro Bus pro Monat zu decken.

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Das entspricht dem monatlichen Energie-Verbrauch von ungefähr 40 Zwei-Personen-Haushalten (Statistisches Bundesamt). Diese 8,5 MW werden über eine betriebshofinterne Ringleitung mit einer Spannung von 10.000 Volt an verschiedenste Trafostationen auf dem Betriebshof verteilt. In diesen Transformatorstationen sind, wie der Name es vermuten lässt 1,6 – 2,5 Megawatt Transformatoren installiert, welche die 10.000 Volt wiederum auf 230/400V-„Steckdosen-Spannung“ transformieren. Daran angeschlossen sind Verteilanlagen welche die Energie dann wiederum an die Ladegleichrichter verteilen.

Wofür ein Ladegleichrichter?

Die großen Mengen Energie lassen sich nach aktuellem Stand der Technik am effizientesten mithilfe von Gleichspannung übertragen. Dazu wandeln die Ladegleichrichter die Wechselspannung in eine für den Bus gut nutzbare Gleichspannung von ca. 800 V um. Diese wird mittels des auch im Automobilbereich eingesetzten CCS-2-Steckers an den Bus angelegt und die Energieübertragung kann beginnen. Ein Ladegleichrichter kann mit bis zu 150 Kilowatt laden. Dies entspricht dem Hausanschluss eines Mehrfamilienhauses mit mehr als 20 Wohneinheiten. (DIN 18015-1 Planung von elektrischen Anlagen in Wohngebäuden)

Aktuell sind bei der Stadtwerke Lübeck Mobil insgesamt 30 Ladepunkte in Betrieb und weitere 40 befinden sich in der Ausschreibung. Die aktuell eingesetzten Batterieelektrischen Busse mit Feststoffakku kommen damit auf eine Ladedauer von ca. 5-6 Stunden. Die Fahrzeuge mit einem NMC-Akku kommen auf eine Ladedauer von ca. 2-3 Stunden.

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